Forschungsprojekte

WERANplus

Jahr:  2014
Förderung:  Gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. FKZ: 0324252

Projektpartner:

  • PTB Braunschweig
  • LUH, Institut für Grundlagen der Elektrotechnik und Messtechnik
  • FCS Flight Calibration Services GmbH
  • Jade Hochschule WHV
  • TU Braunschweig

Die Energiewende bringt den Bau zahlreicher Windenergieanlagen (WEA) und großer Windparks mit sich. Das Verbundprojekt WERANplus fußt auf der reproduzierbaren Feststellung, dass Navigations- und Radaranlagen der Flugsicherung sowie Radare der Wetterbeobachtung durch elektromagnetische Reflexionen von WEA in ihrer Funktion gestört werden, woraus betriebliche Einschränkungen resultieren. Diese potentielle Beeinträchtigung der Funktion hat dazu geführt, dass neue WEA innerhalb meist pauschaler Anlagenschutzzonen nur dann genehmigt werden, wenn durch ein Sachverständigengutachten nachgewiesen werden kann, dass keine Gefährdung auftritt. Diese Beweisführung durch bisherige Gutachten ist wissenschaftlich jedoch sehr umstritten und wird vom Betreiber einer Anlage oftmals nicht anerkannt und juristisch angefochten. Der innovative Ansatz dieses Projektes besteht darin, das komplexe Problem in messtechnisch erfassbare und berechenbare Zwischenschritte aufzuteilen und nur physikalisch, objektiv bestimmbare Größen zu vergleichen. Um eine Vorab-Bewertung der Beeinträchtigung durch WEA zu ermöglichen, die die Realität widerspiegelt und vor Gericht Bestand hat, ist es notwendig, elektromagnetische Simulationen der Szenarien durchzuführen. Diese Simulationen müssen dabei einerseits so wirklichkeitsnah sein, dass sich die Abweichungen von den Messungen an realen Anlagen im zulässigen Bereich bewegen, andererseits müssen Vereinfachungen getroffen werden, um den Rechenaufwand auf ein vertretbares Ausmaß zu begrenzen. Ein von der PTB entwickeltes Messsystem wurde auf einem Oktokopter installiert und ist in der Lage, an Orten mit bereits existierenden oder geplanten Windparks Daten zur Feldstärke in beliebigen Raumpunkten zu ermitteln. Diese Messungen werden verwendet, um die am Institut für Grundlagen der Elektrotechnik und Messtechnik entwickelten Simulationsmethoden zu validieren.